Die Top 7 ERP-Trends für 2025 - Was erwartet uns?
18. Dezember 2024
Lesezeit: 5 Min
ERP-Software für den Mittelstand entwickelt sich kontinuierlich weiter. Fortlaufend werden neue Technologien integriert, um die Systeme noch leistungsfähiger zu machen. Was erwartet uns im kommenden Jahr? Dieser Artikel beleuchtet die sieben wichtigsten ERP Trends für 2025.
1. Cloud-basierte ERP-Lösungen bleiben führend
Einer der wichtigsten ERP System Trends der vergangenen Jahre war das Thema Cloud. Diese Entwicklung wird sich auch im Jahr 2025 fortsetzen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Cloud ERP erfordert weder Investitionen in teure Server-Hardware, noch ist ein eigenes IT-Team für den Betrieb erforderlich. Vielmehr zahlen Unternehmen eine Abo-Gebühr, die alle Aufwände rund um das System abdeckt. Dazu zählen beispielsweise Betrieb, Wartung, Updates und auch Sicherheit. Dies eröffnet den Zugang zu ERP auch für Unternehmen, die sich kein eigenes Rechenzentrum leisten können oder möchten.
Weiterhin überzeugt ERP aus der Cloud mit enormer Flexibilität: Unternehmen können benötigte Funktionen jederzeit hinzu buchen oder wieder kündigen. So passt sich die ERP-Lösung schnell an neue Anforderungen an. Und wächst das Geschäft, so wächst Cloud ERP Software problemlos mit. Denn neue Standorte oder zusätzliche Benutzer können problemlos ergänzt werden. Um die Skalierung der zugrunde liegenden IT-Infrastruktur muss sich das Anwenderunternehmen keine Gedanken machen. Darüber hinaus gilt Cloud ERP als besonders sicher, da das Hosting (zumindest bei deutschen Lösungen) in aller Regel in zertifizierten und DSGVO-konformen Rechenzentren erfolgt.
2. KI und Machine Learning revolutionieren ERP-Systeme
Eine Technologie, die das Geschehen in Wirtschaft und Gesellschaft derzeit maßgeblich bestimmt, ist Künstliche Intelligenz. Auch ERP-Hersteller gehen verstärkt dazu über, KI in ihre Systeme zu integrieren. Dieser Trend wird den ERP-Markt 2025 entscheidend prägen.Grob lassen sich zwei Anwendungsfälle für Künstliche Intelligenz im ERP-Umfeld unterscheiden:
- Prozessautomation
- Analysen
Im Hinblick auf die Automatisierung von Geschäftsprozessen gibt es mittlerweile mehrere Möglichkeiten. Beispielsweise ist KI in der Lage, Dokumente wie Eingangsrechnungen automatisch zu verarbeiten, was Fehler reduziert und Mitarbeitern mehr Zeit für strategische Tätigkeiten gibt. Auch im Kundenmanagement spielt Künstliche eine Rolle. Hier kann sie beispielsweise die Präferenzen von Kunden untersuchen und auf dieser Basis personalisierte Angebote erstellen.
Durch die Integration intelligenter Algorithmen können Unternehmen zudem präzise Vorhersagen zur zukünftigen Geschäftsentwicklung realisieren. Ein typisches Anwendungsgebiet ist die Bedarfsprognose: KI-Algorithmen analysieren vergangene Verkaufsdaten, saisonale Schwankungen und aktuelle externe Faktoren, um zukünftige Nachfragespitzen präzise vorherzusagen. So können Unternehmen ihre Lagerbestände optimieren und Engpässe vermeiden, was nicht nur die Kundenzufriedenheit erhöht, sondern auch Lagerkosten senkt.
3. Mobile ERP-Systeme für mehr Flexibilität
Mobiles Arbeiten gehört in vielen Unternehmen mittlerweile zum Standard. Daher sollte auch das eingesetzte ERP-System "mobilfähig" sein. Immer mehr Software-Anbieter tragen dieser Anforderung Rechnung und gestalten ihre Lösungen so, dass sie ortsunabhängig genutzt werden können. Im Fokus steht dabei zunächst der webbasierte Zugriff auf die Standardlösung über mehrere Geräte. Zunehmend sind jedoch auch ERP-Apps für Smartphones und Tablets verfügbar. Diese konzentrieren sich meist auf ganz bestimmte Einzelaufgaben. Einige Beispiele sind
- Außendienst-App für den Vertrieb
- Management-Cockpit-App
- App für das Lagermanagement (zum Beispiel für die Kommissionierung)
- App für Service-Techniker (zum Beispiel zur Abarbeitung von Instandhaltungsaufträgen)
Der Vorteil solcher Lösungen liegt auf der Hand: Mitarbeiter können ortsunabhängig Daten abrufen, um ihre aktuelle Aufgabe schnell und einfach abzuwickeln. Gleichzeitig sind sie in der Lage, Daten mobil zu erfassen und umgehend an das ERP-System zu übergeben. So gelangen wichtige Informationen besonders schnell in die Software und stehen für alle Beteiligten zur weiteren Nutzung bereit.
4. ERP-Sicherheit im Fokus: Daten schützen
Die Zahl der Cyberattacken auf Unternehmen steigt kontinuierlich. Dabei haben es die Angreifer nicht nur darauf abgesehen, Lösegelder zu erpressen und Schäden anzurichten. In einigen Fällen geht es ihnen auch darum, sensible Informationen abzugreifen. Informationen dieser Art finden sich wiederum in ERP-Systemen. Dazu zählen beispielsweise Kundendaten, Finanzdaten oder auch Geschäftsgeheimnisse. Um solche Daten noch besser zu schützen, werden die ERP-Hersteller ihre Sicherheitsmaßnahmen im kommenden Jahr weiter verstärken.
Doch auch die Anwenderunternehmen selbst können und müssen einen Beitrag zur ERP-Sicherheit leisten. Dies gilt vor allem beim Einsatz von On-Premise-Systemen, die im eigenen Haus betrieben werden. Hier ist es vor allem wichtig, Patches und Updates regelmäßig zu implementieren, um Sicherheitslücken zu schließen. Auch das Management von Benutzern und Zugriffsrechten ist von Bedeutung. Gleiches gilt für sichere Authentifizierungsverfahren und die Begrenzung von Datenexportmöglichkeiten. Weiterhin sollten Unternehmen ihre Mitarbeiter regelmäßig sensibilisieren, um das Risiko von Angriffen wie Phishing zu minimieren.
5. Datengetriebene Entscheidungen durch ERP-Analysen
Ein weiterer wichtiger ERP-Trend für das Jahr 2025 ist die gezielte Nutzung von Daten. Dabei wird der klassische Ansatz, bei dem lediglich Vergangenheitsdaten betrachtet wurden, um neue Möglichkeiten ergänzt. Neben der Frage "Was ist geschehen?" beantworten Analyse-Tools in modernen ERP-Systemen zunehmend auch folgende Fragestellungen:
- Was geschieht gerade? (Echtzeit-Analysen)
- Was wird in Zukunft geschehen? (KI-basierte Prognosen)
Die Option, das aktuelle Geschehen im Unternehmen mithilfe von Echtzeit-Daten zu überwachen, ist besonders für die gezielte Steuerung des operativen Geschäfts hilfreich. Prognosen helfen Verantwortlichen hingegen dabei, die richtigen taktischen und strategischen Entscheidungen für die zukünftige Geschäftsentwicklung zu treffen. Je nach Lösung ist es sogar möglich, die ERP-Daten um Informationen aus weiteren internen und externen Quellen zu erweitern. Hierdurch sind Analysen realisierbar, die weit über die bisherigen Möglichkeiten hinaus reichen.
6. Nachhaltigkeit in ERP-Systemen gewinnt an Bedeutung
Für viele Unternehmen gehört das Thema Nachhaltigkeit mittlerweile fest zum Geschäftsmodell. Auch ERP-Anbieter stellen hier keine Ausnahme dar. So werden 2025 noch mehr Software-Hersteller dazu übergehen, den durch ihre Lösungen entstehenden CO2-Ausstoß zu verringern. Erreicht wird dies durch die Nutzung moderner Rechenzentren, die beispielsweise mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Teilweise wird auch bereits die entstehende Abwärme für die Energierückgewinnung genutzt, was zusätzlich zum Umweltschutz beiträgt.
Davon abgesehen tragen ERP-Systeme aufgrund ihrer Eigenschaften selbst zur Nachhaltigkeit bei. Sie ermöglichen zum Beispiel papierlose Prozesse, wodurch Papier und Energie eingespart werden. Zudem können Bestellmengen- und Zeitpunkte mithilfe von ERP so geplant werden, dass möglichst wenige Transporte notwendig sind. Gleiches gilt für die Produktionsplanung, die mithilfe von ERP-Software noch ressourcenschonender gestaltet werden kann. Weiterhin ist abzusehen, dass immer mehr Systeme Informationen und Kennzahlen zu Themen wie Energieverbrauch, Emissionen und Abfallmengen liefern werden.
7. Integration von IoT in ERP-Systeme
Neben KI ist das IoT (Internet of Things) eine der wichtigsten Trend-Technologien im ERP-Umfeld. Im industriellen Kontext dient das IoT dazu, Komponenten wie Anlagen, Maschinen, Ladungsträger und Produkte digital abzubilden und zu vernetzen. Hierdurch ist es möglich, die Daten aus diesen Objekten in angeschlossenen Systemen weiterzuverarbeiten. Gleichzeitig können die Komponenten auch aus den angebundenen Systemen heraus angesteuert werden.
Für Unternehmen ergeben sich aus der IoT-Integration in ihre ERP-Software zahlreiche neue Möglichkeiten. So kann die Produktion direkt aus dem ERP-System heraus gesteuert und überwacht werden. Dies wiederum ist die Basis für die Automatisierung von Abläufen in der Fertigung. Darüber hinaus können Sensordaten aus den Produktionsmaschinen und -anlagen nicht nur zur Echtzeit-Überwachung verwendet werden. Wer die Daten mit bestimmten KI-Algorithmen weiterverarbeitet, kann auch moderne Wartungsansätze wie Predictive Maintenance umsetzen. Dabei erkennt die Künstliche Intelligenz Normabweichungen in den Maschinendaten, die auf eine bevorstehende Störung beziehungsweise auf einen Wartungsbedarf hindeuten. Nun können Techniker die Wartung durchführen, noch bevor es zu einem ungeplanten Stillstand kommt.
Fazit
Insgesamt dürfte das Jahr 2025 mit Blick auf die bevorstehenden Weiterentwicklungen im ERP-Bereich spannend werden. Geprägt wird das kommende Jahr voraussichtlich durch die noch stärkere Integration moderner Schlüsseltechnologien wie Cloud, Künstliche Intelligenz, Mobile Apps, Analytics und Internet of Things. Doch auch Trend-Themen wie Sicherheit und Nachhaltigkeit werden das Geschehen im ERP-Markt noch mehr bestimmen. In jedem Fall dürfen sich Unternehmen auf noch mehr Software-Unterstützung freuen, die ihnen dabei hilft, die Effizienz zu steigern, flexibler zu arbeiten, bessere Entscheidungen zu treffen und ihre ESG-Konformität auszubauen.